Nach 2 schönen Wochen auf den Philippinen (außer die Erkältung die wir uns beide eingefangen hatten) ging es weiter nach Vietnam. Kaum in Hanoi gelandet kam auch schon Selinas Schwester zu Besuch und ist mit uns 2 Wochen durchs Land gereist. Wir sind in der Zeit gut rumgekommen. Von Hanoi nach Halong Bay, Ninh Binh, Sapa und wieder nach Hanoi. In der Zeit haben wir einiges erlebt, wir haben (Boots-)Touren gemacht, waren auf dem Land mit dem Fahrrad unterwegs um uns die Gegend anzuschauen, haben 2 Geburtstage gefeiert, sind auf Reis Terrassen wandern gewesen und wurden dabei von einer lokalen Dame begleitet die uns etwas zur Geschichte und dem Leben vor Ort erzählt hat. Einige ältere einheimische Damen haben uns ebenfalls assistiert und aufgepasst dass wir auf dem matschigen Weg nicht ausrutschen – zu unserem Glück, sonst hätten wir einige Male im Matsch gelegen 😋

Somit haben wir während unserer Reise schon unseren zweiten Besuch bekommen. Für uns immer wieder eine gelungene Abwechslung. Die turbulente Historie des Landes (Koloniale Besetzung, Vietnamkrieg etc.) haben wir uns in einem Militärmuseum in Hanoi angeschaut. So viel Geschichte ist manchmal keine leichte Kost – gehört doch aber auch irgendwie dazu – soll uns keiner sagen wir wären Kulturbanausen 🫣 Während wir in Hanoi waren wurde das 50 jährige Jubiläum des Kriegsendes gefeiert und die Stadt war dementsprechend geschmückt. Die große Parade war zwar diesmal in Saigon, aber trotzdem war in Hanoi ausgelassene Stimmung.

Als Selinas Schwester dann wieder die Heimreise angetreten hat, sind wir zu zweit weiter in die Mitte des Landes mit dem „Reunification Express“. Ein Zug der die beiden Großstädte Hanoi und Saigon von Nord nach Süd verbindet. Das Express in dem Namen steht dabei aber für alles andere als das Tempo, dass der Zug drauf hat. Zeitweise ist der mit 50 km/h durch die Landschaft getuckert, ein richtiger Bummelzug, aber irgendwie hatte das was. Die Züge sind ziemlich oll, haben normale Sitzwagons, aber auch Schlafkabinen, in solch einer haben wir uns auch einquartiert, weil die erste Fahrt 15 Stunden über Nacht ging. Das erste Mal als wir aus Hanoi nach Da Nang damit gefahren sind war das Bett bretthart und die Lautstärke wegen den Kabinennachbarn mit Kindern relativ laut, sodass wir beide nicht viel Schlaf bekommen haben und dementsprechend fertig waren nachdem wir angekommen sind. Wir waren beide erstmal nicht so angetan davon nochmal eine lange Strecke damit bis nach Saigon zu fahren, haben aber uns dann aber glücklicherweise doch dafür entschieden, denn bei der zweiten langen Fahrt war das Bett etwas weicher und wir hatten Glück, dass wir diesmal die 4-er Schlafkabine für uns alleine hatten und somit mehr Ruhe genießen konnten. Viel geschlafen haben wir zwar trotzdem nicht da es trotzdem ruckelig zugeht, aber die Fahrt war deutlich besser und man konnte es mehr genießen auch mal in Ruhe aus dem Fenster zu schauen. Alles in allem waren die knapp 24 Stunden Fahrt die wir im Zug zurückgelegt haben eine ganz nette Erfahrung und eine gelungene Abwechslung zu den Nachtbussen die meist mit Busfahrern unterwegs sind die insgeheim eher Rennfahrer sind.

Vietnam hat uns in seiner Vielfältigkeit ziemlich beeindruckt, von dem lauten Getöse der Großstadt mit einem permanenten Hup-Konzert, über wunderschöne Bergregionen, hin zu tollen Küsten und Stränden. Besonders die Herzlichkeit und Offenheit der Menschen hat uns wieder beeindruckt. Das Land hatte ziemlich viel zu bieten, sodass Selina und ich noch 2 Wochen in der Mitte des Landes unterwegs waren, um dann aus Saigon nach Japan zu fliegen. Wir sind jetzt schon ziemlich begeistert von Japan und freuen uns auf die Zeit hier, das wird sicherlich ein Highlight der Reise.

Bis zum nächsten Blog, LG Selphi ❤️